„Wildau bewegt“ – Filz und Korruption vor den Toren Berlins?

Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger aus Wildau und Umgebung,

mein Name ist Günther Classen. Seit bald 40 Jahren gehe ich meiner Berufung und Leidenschaft nach, dem investigativen Journalismus. Im Laufe meines Lebens habe ich für diverse große Medieninstitute und Magazine gearbeitet, darunter auch seit über 30 Jahren für die Tageszeitung EXPRESS.

Manche nennen mich „Kommissar“, eine „Polizeireporter-Legende“ oder einfach nur einen harten Spürhund – ich sehe mich einfach nur als Journalisten im Auftrag der Wahrheit. In jedem Fall habe ich in den vergangenen Jahrzehnten mehrere Hundert Kriminalfälle begleitet und war häufig auch direkt an deren Aufklärung beteiligt, ob in Deutschland oder international.

Ich recherchiere immer dort, wohin meine Nase und meine sorgfältig geprüften Informationen mich führen. Auf mein Gespür und den zumeist „richtigen Riecher“ konnte ich mich schon mein Leben lang verlassen. Vor allem dann, wenn ich von besorgten Bürgern  gerufen werde, wie etwa nach Wildau. Dieser Ruf führte mich in die wunderschöne Stadt vor den Toren Berlins – und deren Schattenseiten hinter den Kulissen!

Über Wildau

Wildau bewegt mich! Als attraktiver Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort mit hoher Lebensqualität ist Wildau vor allem ein Ort des Aufbruchs aus der europäischen Mitte an die europäische Spitze. Wildau ist traditionell ein Ort der Arbeit und der Intelligenz.

Copyright: Gunter Kirsch / Alamy Stock Foto

So stellen die Verantwortlichen die Stadt Wildau auf der offiziellen Website Wildau.de vor. Auf diese eher weniger bescheidene Aussage folgt dann die im Vergleich geradezu bescheidene Erkenntnis:

Hier kann man erfolgreich arbeiten und relativ gut leben.

Das Leben in Wildau scheint, vor allem in den vergangenen Monaten und Jahren, also relativ gut verlaufen zu sein. Doch es ist nicht das erste Mal, dass mich ein filzig-fauliger Geruch unter einer relativ guten und glänzenden Außendarstellung in eine ferne Stadt lockt. Vor allem dann nicht, wenn sich einige zentrale Politiker und Politikerinnen zusammen mit dubiosen Immobilieninvestoren aus Österreich auf (und hinter) einer Bühne befinden!

Schwartzkopff-Siedlung

Doch zurück zum eigentlichen Schauplatz. Wildau, eine Stadt mit rund 11.000 Einwohnern, welche auf etwa 9 km² leben und arbeiten, gehört zum Landkreis Dahme-Spreewald in Brandenburg, nur wenige Kilometer von der Südspitze Berlins und dem Flughafen Berlin-Brandenburg entfernt. Die Stadt ist nicht nur für die denkmalgeschützte Schwartzkopff-Siedlung oder das A10-Center, ein großes Einkaufszentrum, bekannt, sondern vor allem für die 1991 gegründete Technische Hochschule Wildau.

Mutmaßlich, so hört und liest man hier und dort, soll Wildau die „familienfreundlichste Stadt von ganz Ostdeutschland“ sein. Familienfreundlich – das können Aspekte wie etwa genug bezahlbare Wohnungen sein, gut ausgestattete Schulen, genug freie Kindergartenplätze oder ein ausgebautes Gesundheitsversorgungsnetz. In einigen Aspekten gibt es in der schönen Stadt vor den Toren der deutschen Hauptstadt hier, wie in so vielen anderen deutschen Städten, durchaus noch Luft nach oben.

Doch Wildau ist immerhin auch ein Ort, an dem man trotz aller Umstände zusammenhält und sich gegenseitig unterstützt, vor allem auf der politischen Bühne – mit speziellen Gefallen, einem schicken Abendessen für die gesamte „Familie“ oder auch mal einfach mit schnödem Mammon.

Man hilft sich aus und versucht, die Wünsche seiner „Freunde“ um nahezu jeden Preis zu erfüllen. Denn in Wildau, so scheint es, wird kaum jemand im Stich gelassen. Eine Hand wäscht hier die andere – und je weniger davon an die Öffentlichkeit und an die Bürgerinnen und Bürger Wildaus gelangt, desto besser. Denn schmutzige Hände lassen sich gründlicher waschen, wenn niemand so genau hinsieht!

Die Hauptcharaktere

Lassen Sie sich bewegen und bewegen Sie mit uns Wildau weiter!“

In der Tat befindet sich die Stadt Wildau nach einigen turbulenten Jahren weiterhin in einer sehr bewegten Zeit. Zentrale Rollen in diesem dubiosen Schauspiel: Eine 2022 in Unehren abgewählte ehemalige Bürgermeisterin und ihr auch nach ihrem Ausscheiden getreuer Hofstaat.

Stadtverwaltung Wildau

Des Weiteren: Die Mitglieder der Wildauer Stadtverordnetenversammlung (SVV) – von denen ein Mitglied bedauerlicherweise im April 2023 verstorben ist. Die Wildauer Wohnungsbaugesellschaft (WiWO) und deren Gesellschafter sowie Aufsichtsratsmitglieder. Der plötzlich entlassene ehemalige Geschäftsführer der WiWO. Und über allem und doch kaum zu erfassen: Ein mysteriöser und scheinbar äußerst großzügiger Immobilieninvestor aus Österreich!

Zentrale Fraktionen in unserem Spiel sind nicht nur die bereits erwähnte von der Wildauer Bevölkerung abgewählte Bürgermeisterin der SPD, Angela Homuth, sondern auch die anderen Parteien, welche in der Wildauer Stadtverordnetenversammlung und teilweise zugleich auch im Aufsichtsrat der WiWO eine Rolle gespielt haben – oder es immer noch tun.

Neben dem amtierenden und parteilosen Bürgermeister Frank Nerlich nehmen in der SVV vor allem die Fraktionen von CDU/FDP, Die Linke – unter ihnen auch der erst im April 2023 verstorbene Heinz Hillebrand – oder auch BFW/Grüne eine wichtige Rolle ein. Über allem thront mit gleich sieben Mitgliedern die SPD – zu den Sozialdemokraten zählt nach wie vor auch die unter dem Verdacht der Korruption von der Wildauer Bevölkerung abgewählte Bürgermeisterin Homuth.

Die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Wildau spielen in diesem politischen Schauspiel leider eine immer kleinere, größtenteils passive Rolle. Der eine oder die andere mag sich nach den Ereignissen der letzten Monate und Jahre fast schon wie eine Marionette fühlen, welche kaum noch eigenes Mitspracherecht hat.

Dabei waren es genau diese mutigen Bewohnerinnen und Bewohner von Wildau, welche in einer Bürgerinitiative etwa den Korruptionsverdacht und das Abwahlverfahren gegen die einstige Bürgermeisterin Angela Homuth (SPD) aufgedeckt und erst maßgeblich ins Rollen gebracht haben. Dieser Verdienst sollte niemals vergessen werden – weder heute noch in den kommenden Zeiten, in denen sich die Bürger Wildaus leidenschaftlich und vehement gegen Korruption, Vetternwirtschaft und politischen Klüngel stellen werden. Davon bin ich absolut überzeugt.

Ausblick: Schatten über Wildau – Die Hauptakteure des Trauerspiels

Die Abwahl und das vorzeitige politische Ende der ehemaligen Bürgermeisterin von Wildau stellen wichtige Meilensteine in der kommunalpolitischen Geschichte der Stadt dar. Doch das Netz aus Manipulation, Korruption, Intransparenz und Vetternwirtschaft hält sich bis zum heutigen Tag in den Reihen der SVV und der WiWo.

In meinem nächsten Beitrag möchte ich die zentralen Figuren im Wildauer Schattenspiel näher vorstellen, welches schon Jahre zuvor, vor allem im Ringen um das Grundstück Friedrich-Engels-Straße 56/57 am Dahme-Nordufer, seinen Anfang nahm.

2 thoughts on “„Wildau bewegt“ – Filz und Korruption vor den Toren Berlins?

  1. Pingback: „Kommissar“ Classen ermittelt in Wildau weiter! | Der Schulzendorfer

  2. Eduard H.

    Sehr gutes und notwendiges Projekt!
    Verständlich und nachvollziehbar geschrieben, ich bin gespannt auf zukünftige Beiträge und hoffentlich auch neue Informationen und Erkenntnisse.
    Um die Dinge, die im vergangenen und in den letzten Jahren in und um Wildau vorgefallen sind bzw. vorgefallen sein sollen, ist es in letzter Zeit merkwürdig still geworden – scheinbar wollen einige politische Persönlichkeiten hier gewisse Treffen und Kontakte wohl lieber unter den Tisch kehren.
    Hoffentlich zieht das jemand wie Günther Classen mal so richtig an die Öffentlichkeit!

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